Syria’s Refugee Family Finds New Home in Germany but Encounters Anti-Immigration Backlash

Syrische Flüchtlingsfamilie findet neues Zuhause in Deutschland, stößt jedoch auf Widerstand gegen Migration

Im Jahr 2025 leben in Deutschland weiterhin fast eine Million Syrerinnen und Syrer, die vor dem verheerenden Bürgerkrieg geflohen sind, der ihr Land seit 2011 erschüttert. Deutschland wurde über ein Jahrzehnt hinweg zu einem Hauptziel für syrische Geflüchtete, wobei allein in den Jahren 2015–2016 rund 1,2 Millionen Asylanträge gestellt wurden. Trotz einer teilweisen Deeskalation des Konflikts nach dem Sturz von Bashar al-Assad Ende 2024 sind zehntausende Syrer weiterhin auf das deutsche Asyl- und Integrationssystem angewiesen.

Zwar haben offizielle Rückführungen nach Syrien begonnen bis Mitte 2025 kehrten etwa 1.337 Personen im Rahmen freiwilliger Programme zurück doch die Mehrheit hat sich entschieden, in Deutschland zu bleiben und dort neue Wurzeln zu schlagen. Etwa 20 Prozent haben inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Andere bemühen sich um Familiennachzug, Bildung oder eine stabile Arbeitsstelle. Dennoch bestehen weiterhin Herausforderungen wie wirtschaftliche Unsicherheit und soziale Integrationsprobleme.

Aufstieg migrationskritischer Strömungen in Deutschland

Obwohl Deutschland in der Vergangenheit mit seiner offenen Haltung gegenüber Geflüchteten – symbolisiert durch Angela Merkels berühmtes „Wir schaffen das“ von 2015 – weltweit Beachtung fand, hat sich die gesellschaftliche Stimmung seither spürbar verändert. Wachsende wirtschaftliche Belastungen, Debatten um kulturelle Identität und Sicherheitsbedenken haben das Meinungsbild verschoben. Rechtsgerichtete Parteien und Bewegungen verzeichnen Zulauf und prägen ein Klima, in dem Flüchtlinge darunter auch viele syrische Familien mit Misstrauen, Vorurteilen und Ausgrenzung konfrontiert sind.

Demonstrationen sowie migrationsfeindliche Parolen auf sozialen Medien nehmen zu und verstärken gesellschaftliche Spaltungen. Falschinformationen zirkulieren online, was Ängste und Ressentiments schürt. Diese Entwicklungen haben nicht nur psychologische Folgen für Betroffene, sondern erschweren auch ganz praktisch ihren Alltag und die Integration in die deutsche Gesellschaft.

Regierungspolitik und Hürden bei der Integration

Die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz verfolgt 2025 eine restriktivere Migrationspolitik. Grenzkontrollen wurden verschärft, die Anerkennungsquote für Asylanträge gesenkt und Abschiebungen ausgeweitet. Im Juli 2025 wurde der Familiennachzug für Geflüchtete mit eingeschränktem Schutzstatus vorübergehend ausgesetzt – eine Maßnahme, die besonders viele syrische Familien betrifft, die durch Flucht voneinander getrennt wurden.

Obwohl sich die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten aus Hauptherkunftsländern verbessert hat, zeigen sich weiterhin deutliche Ungleichheiten. Vor allem Frauen nehmen seltener am Arbeitsmarkt teil. Sprachbarrieren und Anerkennungsprobleme bei Abschlüssen hemmen den beruflichen Aufstieg. Die Mehrheit der syrischen Geflüchteten verdient unterdurchschnittlich. Auch Jugendliche, die in Deutschland geboren wurden, sehen sich oft mit strukturellen Hindernissen beim Zugang zu höherer Bildung oder qualifizierten Berufen konfrontiert.

Zivilgesellschaftliche Organisationen fordern verstärkte Anstrengungen in der Bildungsförderung, Antidiskriminierung sowie psychosoziale Betreuung, um dem wachsenden Hass entgegenzutreten und Geflüchtete als Menschen mit Würde und Potenzial anzuerkennen.

Zwischen Dankbarkeit und Identitätskonflikt

Für viele syrische Familien ist Deutschland ein Ort des Schutzes, aber auch der täglichen Auseinandersetzung mit neuen Realitäten. Einzelpersonen wie Anas Modamani, der 2015 nach Deutschland kam, berichten von gemischten Gefühlen: Dankbarkeit für Sicherheit, aber auch Verunsicherung angesichts der gesellschaftlichen Spannungen. Einige überlegen sogar, Deutschland zu verlassen und in ein anderes europäisches Land weiterzuziehen, in dem sie sich mehr Zugehörigkeit erhoffen.

Schlüssel zur erfolgreichen Integration sind Bildung, Teilhabe und interkultureller Austausch. Doch die zunehmende Verbreitung rechter Ideologien gefährdet diese Errungenschaften, indem sie Exklusion und Nationalismus fördern. Integration ist mehr als ein administrativer Prozess – sie ist ein politisch umkämpftes Feld, in dem sich unterschiedliche Vorstellungen von Gesellschaft, Identität und Zusammenleben gegenüberstehen.

Die Geschichte einer syrischen Familie, die in Deutschland ein neues Zuhause findet, spiegelt grundlegende Fragen der europäischen Migrationspolitik im Jahr 2025 wider. Sie konfrontiert uns mit der Herausforderung, Humanität mit Sicherheitsinteressen zu vereinen, Offenheit gegen gesellschaftliche Skepsis zu verteidigen und inmitten politischer Umbrüche inklusive Gesellschaften aufzubauen. Während Deutschland und Europa zwischen diesen Polen navigieren, machen die Erfahrungen geflüchteter Familien deutlich, wie viel auf dem Spiel steht  für einzelne Menschen wie für das Gemeinwohl.