Deutschland liefert 10 IRIS-T Luftverteidigungssysteme an die Ukraine zur Abwehr täglicher russischer Luftangriffe

Deutschland liefert 10 IRIS-T Luftverteidigungssysteme an die Ukraine zur Abwehr täglicher russischer Luftangriffe

Deutschland hat die Lieferung von zehn Luftverteidigungssystemen an die Ukraine angekündigt, darunter sowohl IRIS-T SLM- als auch IRIS-T SLS-Varianten. Das Bundesministerium der Verteidigung bestätigte diesen bedeutenden Schritt am 6. Mai 2025. Mit dieser Lieferung erhöht sich die Gesamtanzahl der von Berlin bereitgestellten IRIS-T-Systeme auf zehn – ein deutlicher Anstieg gegenüber den zuvor bestätigten sechs Systemen. Zusätzlich zur Hardware wurde auch eine neue Charge IRIS-T-Raketen geliefert, wodurch die Fähigkeit der Ukraine zur Abwehr russischer Luftbedrohungen weiter gestärkt wird.

Die Lieferung erfolgt zu einem kritischen Zeitpunkt, da die Ukraine weiterhin täglichen, unnachgiebigen Angriffen ausgesetzt ist. Russland setzt dabei eine Kombination aus ballistischen und Marschflugkörpern, loiterfähigen Shahed-Drohnen und weiteren bewaffneten Drohnen ein. Angesichts der zunehmenden Bedrohung hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Appell an die westlichen Verbündeten nach moderneren Luftverteidigungssystemen erneuert. Er betonte die dringende Notwendigkeit, städtische Zentren, Energieinfrastruktur und Frontlinien vor den anhaltenden Luftangriffen zu schützen. In jüngsten Äußerungen erklärte Präsident Selenskyj, dass die bisherigen Luftverteidigungsressourcen zwar viele Leben gerettet hätten, jedoch angesichts der Menge und Häufigkeit der Angriffe nicht ausreichten.

Diese Entwicklung unterstreicht die wachsende Rolle Deutschlands als zentraler Verteidigungspartner der Ukraine, insbesondere im Bereich moderner Luftverteidigungstechnologien. Angesichts der anhaltenden Raketen- und Drohnenangriffe auf ukrainische Infrastruktur und Bevölkerungszentren sind solche Systeme entscheidend für die Aufrechterhaltung eines funktionierenden Schutzschirms. Die Einbindung beider Systeme – SLM und SLS – ermöglicht einen mehrschichtigen Ansatz zur Bedrohungsabwehr, der sowohl auf Langstrecken- als auch auf Nahbereichsgefahren reagiert.

Das IRIS-T SLM (Surface-Launched Medium Range) System ist eine hochmoderne Luftverteidigungsplattform, entwickelt von Diehl Defence. Es ist konzipiert zur Neutralisierung einer Vielzahl von Bedrohungen aus der Luft, darunter Kampfflugzeuge, unbemannte Luftfahrzeuge, Hubschrauber und Marschflugkörper. Das System hat eine Abfangreichweite von bis zu 40 Kilometern und kann Ziele in Höhen von bis zu 20 Kilometern bekämpfen. Jede SLM-Einheit besteht typischerweise aus drei mobilen Startern mit je acht einsatzbereiten Raketen, gesteuert durch ein leistungsstarkes Radarsystem und eine zentrale Befehlsstelle. Das SLM-System bietet Fähigkeiten zur Flächenverteidigung und hat sich in früheren Einsätzen durch Präzision und Zuverlässigkeit auch unter massiven Angriffen bewährt.

Ergänzt wird diese mittlere Reichweite durch das IRIS-T SLS (Surface-Launched Short Range) System, das für den Nahbereich optimiert ist. Mit einer effektiven Reichweite von etwa 12 Kilometern ist das SLS-System zur Bekämpfung niedrig fliegender Bedrohungen wie Drohnen, Marschflugkörpern und in geringer Höhe operierenden Flugzeugen gedacht. Trotz kompakterer Bauweise nutzt das SLS die gleiche IRIS-T-Raketenfamilie, angepasst für den vertikalen Start von einer leichteren Fahrzeugplattform. Dies macht es besonders wertvoll für mobile Einsätze oder zum Schutz kleiner, besonders gefährdeter Ziele, die eine schnelle Reaktionsfähigkeit erfordern. In Kombination mit den SLM-Einheiten bildet das SLS eine nahe Schutzschicht und sorgt für eine lückenlose Luftverteidigung.

Die erfolgreiche Nutzung der bisherigen IRIS-T-Systeme in der Ukraine hat deren Effektivität bereits auf dem Schlachtfeld unter Beweis gestellt. Ukrainische Streitkräfte berichten von hohen Abfangraten gegen verschiedenste russische Raketen und Drohneneinsätze – dank der schnellen Reaktionsfähigkeit und präzisen Zielverfolgung der IRIS-T-Systeme. Mit jeder weiteren Lieferung wird das integrierte Luftverteidigungsnetz der Ukraine robuster und besser in der Lage, Städte, Truppen und kritische Infrastruktur gegen ständige Luftangriffe zu verteidigen.

Deutschlands Engagement bei der Lieferung dieser modernen Systeme geht über die reine Ausrüstung hinaus. Das Unterstützungspaket umfasst auch Ausbildung, Integrationshilfe und langfristige Instandhaltungskapazitäten. Für die Zukunft hat Deutschland zugesagt, bis 2026 weitere 17 IRIS-T Luftverteidigungssysteme zu liefern und damit die strategische Partnerschaft auf der Grundlage verteidigungstechnischer Innovation und Widerstandskraft weiter zu festigen.

Diese jüngste Lieferung markiert einen bedeutenden Meilenstein – nicht nur in quantitativer Hinsicht, sondern auch in Bezug auf die Tiefe und Komplexität der westlichen Luftverteidigungshilfe für die Ukraine. Für beide Länder signalisiert sie eine fortlaufende Weiterentwicklung der militärischen Zusammenarbeit, die durch die Anforderungen moderner Kriegsführung und das gemeinsame Bekenntnis zum Schutz des souveränen Luftraums geprägt ist.