Berlin, Deutschland – 13. November 2024 — Das Deutsche Institut für Demokratie und Entwicklung (DIDE) veranstaltete heute ein bedeutendes Event, das Menschenrechtsexperten, Wissenschaftler, Filmemacher und politische Entscheidungsträger zusammenbrachte, um sich mit dem fortwährenden Problem der modernen Sklaverei und der Arbeitsausbeutung, insbesondere in Saudi-Arabien und der Golfregion, auseinanderzusetzen. Die Veranstaltung mit dem Titel Exposing the Hidden Reality: Labor Exploitation in the Gulf beinhaltete eine Sondervorführung des international gefeierten Independent-Films Goat Life, der als kraftvoller Anstoß für die anschließende Diskussion diente.
Die Kraft der Kunst zur Enthüllung verborgener Realitäten
Das Event begann mit einer Vorführung von Goat Life, einem Film, der internationale Anerkennung für seine ehrliche Darstellung der Herausforderungen von Arbeitsmigranten erlangt hat, die auf der Suche nach besseren Chancen ins Ausland gehen. Nach der Vorführung folgte eine Podiumsdiskussion, die darauf abzielte, das Bewusstsein für die anhaltende Problematik der Arbeitsausbeutung in Saudi-Arabien zu schärfen, mit besonderem Fokus auf das umstrittene Kafala-System.

In den Eröffnungsreden betonten die Vertreter von DIDE die Bedeutung, Licht auf die harten Bedingungen zu werfen, denen Arbeitsmigranten ausgesetzt sind. Sie hoben die Notwendigkeit kollektiven Handelns hervor, um die Systeme herauszufordern, die diese Missstände weiterhin ermöglichen, auch wenn Saudi-Arabien seine Modernisierungsbestrebungen vorantreibt.
Experteneinsichten zur Arbeitsausbeutung in der Golfregion
Die Podiumsdiskussion umfasste Perspektiven von Menschenrechtsaktivisten, Experten für Arbeitsrechte und Fachleuten für den Nahen Osten. Der Schwerpunkt der Diskussion lag auf den Begrenzungen der jüngsten Reformen des Kafala-Systems, die als unzureichend kritisiert wurden. Die Diskussionsteilnehmer wiesen darauf hin, dass trotz dieser Reformen die Arbeiter weiterhin anfällig für Ausbeutung sind, da Arbeitgeber immer noch erheblichen Einfluss auf die Bewegungsfreiheit und Beschäftigungsmöglichkeiten ihrer Angestellten haben.

Die Redner argumentierten, dass Saudi-Arabien zwar Fortschritte gemacht habe, jedoch noch ein weiter Weg vor ihm liege, um die Strukturen abzubauen, die Arbeitsausbeutung ermöglichen. Die Experten betonten, dass die vollständige Abschaffung des Kafala-Systems entscheidend sei, um die Rechte von Arbeitsmigranten zu schützen.
Die Wirkung von Goat Life auf das öffentliche Bewusstsein
Goat Life wurde als Herzstück der Veranstaltung ausgewählt, weil es in der Lage ist, die menschlichen Kosten der Arbeitsausbeutung durch eindrucksvolles Storytelling zu vermitteln. Der Regisseur des Films, der über eine Videokonferenz zugeschaltet war, teilte Einblicke in die Motivation hinter dem Projekt mit und hob die Kraft der Kunst hervor, die Kämpfe der oft übersehenen Gesellschaftsschichten zu humanisieren. Der Regisseur betonte, dass der Film als Aufruf zum Handeln dient, um die Realitäten der modernen Sklaverei anzugehen.

Empfehlungen für Politik und Handlungsbedarf
Die Veranstaltung endete mit einer Reihe von Empfehlungen zur Verbesserung der Arbeitsrechte in der Golfregion. Die Teilnehmer forderten die internationale Gemeinschaft und die Herkunftsländer der Arbeitsmigranten auf, größeren Druck auf Saudi-Arabien auszuüben, um das Kafala-System abzuschaffen und gerechte Arbeitsgesetze zu etablieren. Es wurden auch stärkere internationale Abkommen gefordert, um Arbeitsmigranten zu schützen und ihre Rechte zu gewährleisten.

Die Veranstaltung beinhaltete zudem eine virtuelle Kunst- und Fotoausstellung von Arbeitsmigranten, die die Rolle der Kunst zur Sensibilisierung für soziale Gerechtigkeit weiter unterstrich. Die Teilnehmer wurden ermutigt, Initiativen zu unterstützen, die die Rechte von Arbeitskräften schützen, und sich an Advocacy-Bemühungen zur Beendigung der Arbeitsausbeutung zu beteiligen.
Ausblick auf zukünftige Aktivitäten von DIDE
Das Deutsche Institut für Demokratie und Entwicklung plant, seine Bemühungen zur Förderung der Arbeitsrechte fortzusetzen, indem es weitere Veranstaltungen organisiert, Forschungsarbeiten veröffentlicht und weltweit mit Menschenrechtsorganisationen zusammenarbeitet.

Die heutige Veranstaltung zeigte eindrucksvoll die wichtige Rolle, die Kunst, Dialog und Advocacy bei der Förderung der Menschenrechte spielen, und unterstrich die Notwendigkeit umfassender Reformen, um gefährdete Arbeiter in der Golfregion zu schützen.