Der deutsche Bundeskanzler Merz verteidigt US-Angriffe im Iran

Der deutsche Bundeskanzler Merz verteidigt US-Angriffe im Iran

Die jüngste Eskalation militärischer Angriffe der Vereinigten Staaten und Israels auf iranische Atomanlagen hat Deutschland an einen diplomatischen Scheideweg gebracht – zwischen historischer Verantwortung, Bündnisverpflichtungen und dem Streben nach regionaler Stabilität. Diese Analyse beleuchtet die ausdrückliche Unterstützung des deutschen Bundeskanzlers Friedrich Merz für die israelischen und US-amerikanischen Maßnahmen, die Deeskalation Aufrufe von Bundeskanzler Olaf Scholz sowie das heikle Gleichgewicht der deutschen Regierung inmitten komplexer geopolitischer Dynamiken.

Friedrich Merz’ deutliche Unterstützung für israelische und US-amerikanische Angriffe

Am 18. Juni 2025 äußerte sich Bundeskanzler Friedrich Merz während des G7-Gipfels in Kanada öffentlich und eindeutig zugunsten der israelischen Militärschläge im Iran. In einem Interview mit dem ZDF beschrieb Merz die israelische Offensive als „die Drecksarbeit, die Israel für uns alle erledigt“ und verwies auf Deutschlands geteilte Opferrolle unter dem iranischen Regime. Er erklärte:

„Das ist die Drecksarbeit, die Israel für uns alle macht. Auch wir sind Opfer dieses Regimes. Dieses Mullah-Regime hat Tod und Zerstörung über die Welt gebracht.“

Diese Äußerung signalisiert eine klare Ausrichtung Deutschlands an der Seite Israels und der Vereinigten Staaten im militärischen Vorgehen gegen Irans Atomambitionen – ein Zeichen für Deutschlands fortwährende Verpflichtung gegenüber Israels Sicherheit und für die Besorgnis über Irans destabilisierendes Verhalten in der Region.

Weiterhin bewertete Merz, dass die israelischen Angriffe Irans Führung in Teheran deutlich geschwächt hätten und damit die Zukunft des Landes ungewiss sei:

„Dieses Regime ist sehr geschwächt und wird wahrscheinlich nicht zu alter Stärke zurückfinden, was die Zukunft des Landes ungewiss macht. Wir müssen abwarten.“

Diese Einschätzung vermittelt die Hoffnung, dass der militärische Druck Irans Atomprogramm und die Stabilität des Regimes stören könnte, wenngleich Merz zur Geduld aufrief.

Zur möglichen Beteiligung der USA an israelischen Angriffen äußerte Merz, dass bisher keine Entscheidung gefallen sei, diese jedoch von Irans Verhandlungsbereitschaft abhängen könnte:

„Offensichtlich hat die amerikanische Regierung bisher keine Entscheidung getroffen. Diese Entscheidung wird wahrscheinlich bald getroffen.“

„Das hängt auch stark von der Bereitschaft des Mullah-Regimes ab, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Wenn nicht, kann es sich in diese Richtung entwickeln – aber wir müssen abwarten.“

Abschließend stellte Merz klar, dass es „keinen Grund zur Kritik“ an den US-Angriffen im Iran gebe, und bekräftigte somit Deutschlands Haltung an der Seite der USA und Israels im Kampf gegen Irans Atomwaffeninfrastruktur.

Israels militärische Erklärungen und Eskalation

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz verschärfte die Rhetorik, indem er Irans Obersten Führer Ayatollah Ali Khamenei beschuldigte, Angriffe auf israelische Zivilisten, darunter Krankenhäuser und Wohngebiete, geplant zu haben – Taten, die Katz als „schwere Kriegsverbrechen“ verurteilte. Er kündigte an, die israelischen Streitkräfte (IDF) anzuweisen, Angriffe auf iranische Regierungseinrichtungen in Teheran zu intensivieren:

„Der feige iranische Diktator versteckt sich in seinem bunkerartigen Hauptquartier und greift gezielt Krankenhäuser und Wohnhäuser in Israel an. Diese Handlungen stellen schwere Kriegsverbrechen dar, und Khamenei wird für seine Taten zur Rechenschaft gezogen.“

„Der Premierminister und ich haben die IDF angewiesen, die Angriffe auf zentrale iranische Ziele und Regierungsangaben in Teheran zu intensivieren, um die Bedrohung für den Staat Israel auszuschalten und das Regime der Ayatollahs zu schwächen.“

Diese Aussagen verdeutlichen Israels Begründung für seine Militäroffensive als Verteidigungsmaßnahme gegen iranische Aggression und den Willen, Irans strategische Fähigkeiten zu zerstören.

Zeitgleich führten die USA Präzisionsangriffe auf iranische Atomanlagen in Fordow, Natanz und Isfahan durch, um Irans Nuklearentwicklung zu stoppen. Diese Angriffe lösten internationale Besorgnis und Appelle zur Zurückhaltung aus und verdeutlichten die prekäre Lage.

Die E3-Staats- und Regierungschefs rufen zur Besonnenheit und Diplomatie auf

Als Reaktion auf die zunehmenden Spannungen gaben die Staats- und Regierungschefs der E3 – der britische Premierminister Rishi Sunak, der französische Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz – eine gemeinsame Erklärung ab, in der sie ihr Bekenntnis zu Frieden und Stabilität in der Region bekräftigten. Sie versicherten Israel uneingeschränkte Sicherheitsunterstützung, forderten Iran jedoch auf, sich auf diplomatische Verhandlungen einzulassen:

„Wir fordern Iran auf, sich auf Verhandlungen einzulassen, die alle Bedenken hinsichtlich seines Nuklearprogramms adressieren.“

Die E3 betonten ihre entschiedene Ablehnung eines atomar bewaffneten Iran und sprachen sich für erneute diplomatische Bemühungen aus, um die Krise friedlich zu lösen – ein klares Zeichen für den Vorrang von Diplomatie vor weiterer militärischer Eskalation.

Olaf Scholz’ Betonung von Deeskalation und Diplomatie

Bundeskanzler Olaf Scholz ergänzte Merz’ Haltung mit einem zurückhaltenderen Appell zu Mäßigung und erneuten Verhandlungen. Er forderte Iran auf, die Spirale der Eskalation nach den israelischen Angriffen auf iranische Militärziele zu beenden:

„Meine Botschaft an Iran ist klar: Wir können mit massiven Eskalationsreaktionen nicht weitermachen. Das muss jetzt aufhören. Das eröffnet die Möglichkeit für eine friedliche Entwicklung im Nahen Osten.“

Scholz unterstrich die Dringlichkeit eines neuen Nuklearabkommens in Wien und erklärte:

„Was wir sehen möchten, ist, dass in Wien eine Einigung erzielt wird.“

„Jetzt ist die Zeit für eine Entscheidung. Dies darf nicht weiter aufgeschoben werden und kann auch nicht weiter aufgeschoben werden.“

Während seines Besuchs in Israel im Juni 2025 bekräftigte Scholz Deutschlands bleibende Verantwortung für Israels Sicherheit und verwies auf den historischen Kontext der Shoah:

„Deutschland wird immer fest an Israels Seite stehen.“

„Das Menschheitsverbrechen der Shoah hat der Welt in den Abgrund blicken lassen. Der Massenmord an Juden wurde von Deutschland ausgelöst… Daraus ergibt sich eine immerwährende Verantwortung jeder deutschen Regierung für die Sicherheit des Staates Israel und den Schutz jüdischen Lebens.“

Scholz betonte zudem Deutschlands Unterstützung für die Ukraine im Kampf gegen die russische Aggression, stellte jedoch klar, dass Deutschland sich nicht militärisch beteiligen werde, sondern umfassende Hilfe, darunter Panzerabwehrwaffen und Flugabwehrraketen, bereitstelle.

Deutschlands schwieriger Balanceakt: historische Verantwortung und Diplomatie

Die deutsche Außenpolitik steht vor der Herausforderung, ihre historische Verantwortung gegenüber Israel mit der Einhaltung des Völkerrechts und dem Streben nach diplomatischen Lösungen zu vereinbaren. Die Regierung unterstützt Israels Recht auf Selbstverteidigung gegen existentielle Bedrohungen, wirbt jedoch gleichzeitig für Zurückhaltung, um eine weitere Eskalation zu vermeiden.

Deutschlands enge Abstimmung mit den USA und europäischen Partnern zeigt sich in der intensiven Kommunikation mit der israelischen Führung und den gemeinsamen Bedenken über Irans Atomprogramm. Dennoch warnen Experten, dass Europa Gefahr laufe, in den US-Iran-Verhandlungen zum Zuschauer zu werden – insbesondere angesichts der Umgehung traditioneller diplomatischer Kanäle im Kontext des Konflikts.

Fazit

Die unmissverständliche Unterstützung von Bundeskanzler Friedrich Merz für israelische und US-amerikanische Angriffe auf Irans Atomanlagen unterstreicht Deutschlands Engagement, Irans Nuklearambitionen entgegenzutreten und Israels Sicherheit zu wahren. Die ergänzenden Deeskalations- und Diplomatie Aufrufe von Olaf Scholz spiegeln Deutschlands differenzierten Kurs wider – zwischen militärischer Solidarität und dem Wunsch nach friedlicher Konfliktlösung.

Die gemeinsame E3-Erklärung verstärkt das europäische Bekenntnis zur Sicherheit Israels, verbunden mit einem klaren Aufruf an Iran, Verhandlungen aufzunehmen. Deutschlands historische Verantwortung gegenüber Israel bleibt ein leitendes Prinzip der Nahostpolitik, selbst im Spannungsfeld komplexer regionaler Dynamiken und internationalem Druck.

Deutschlands Position zeigt das größere westliche Dilemma: Wie kann Irans Nuklearprogramm wirksam eingedämmt werden, ohne einen regionalen Flächenbrand zu riskieren? Die kommenden Monate werden Deutschlands diplomatische Geschicklichkeit und die Fähigkeit auf die Probe stellen, Bündnisverpflichtungen mit dem Ziel regionaler Stabilität in Einklang zu bringen.