Deutsche Krankenhäuser und andere Unternehmen befürchten mögliche Engpässe bei Arbeitskräften, falls eine große Anzahl syrischer Geflüchteter zurückkehrt, sollte Präsident Baschar al-Assad gestürzt werden. Gesundheitsdienstleister warnen, dass es schwierig wäre, die mehr als 5.000 syrischen Ärzte zu ersetzen, die in deutschen Krankenhäusern arbeiten, von denen viele in ländlichen Regionen liegen. Europas größte Volkswirtschaft nahm unter der früheren Kanzlerin Angela Merkel rund eine Million Migranten aus dem kriegszerrütteten Syrien auf, wobei die Zahl 2015 ihren Höhepunkt erreichte. Obwohl die große Zahl anfangs willkommen war, verursachte sie eine Gegenreaktion, die den Aufstieg der rechtsextremen Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) förderte.
Deutsche Krankenhäuser stehen vor Personalengpässen
Trotz anhaltender Unsicherheit in Syrien fordern konservative Politiker die Rückkehr der Syrer seit Assads Sturz. Viele Unternehmen befürchten, dass dies die alternde deutsche Belegschaft weiter belasten würde, wie eine am Freitag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigt. Die Forscherin Yuliya Kosyakova erklärte, dass große Rückkehrbewegungen „spürbare regionale und sektorale Auswirkungen haben könnten, besonders in Bereichen und Regionen, die bereits unter Arbeitskräftemangel leiden“. Laut Bericht arbeiten 287.000 syrische Staatsangehörige in Deutschland, viele davon besuchen noch Sprach- und Integrationskurse. Während syrische Frauen überwiegend im sozialen und kulturellen Bereich arbeiten, sind syrische Männer vor allem in den Bereichen Produktion, Transport und Logistik, Gastronomie, Gesundheit und Bauwesen tätig. Laut dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel beschäftigt Deutschland 5.758 syrische Ärzte. Gerald Gass, Vorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft, sagte: „Wir verstehen, dass viele von ihnen in ihre Heimat zurückkehren wollen und dort dringend gebraucht werden.“
Geflüchtete belasten deutsche Krankenhäuser
Er warnte jedoch davor, dass sie besonders in kleineren Städten unverzichtbar seien und „die Personalstärke erheblich leiden würde, wenn sie in großer Zahl Deutschland verlassen“. Isabell Halletz, Direktorin des Arbeitgeberverbands Pflege, betonte, dass ihre Abwanderung ein „schwerer Schlag für die Altenpflege“ wäre, da viele Syrer als Pflegekräfte arbeiten. Mediziner warnten davor, dass es schwierig sein würde, die mehr als 5.000 syrischen Ärzte zu ersetzen, die oft in ländlichen Krankenhäusern tätig sind. Deutschland nahm etwa eine Million syrische Kriegsflüchtlinge auf, wobei die Zahl 2015 unter Angela Merkel ihren Höhepunkt erreichte. Die anfängliche Willkommenskultur wich jedoch einer Gegenreaktion, die der AfD Auftrieb gab. Trotz der unsicheren Lage in Syrien fordern konservative Politiker die Rückkehr der Syrer. Arbeitgeber befürchten, dass dies den Fachkräftemangel in der alternden Bevölkerung verschärft, wie eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung belegt. Laut Kosyakova könnten „große Rückkehrbewegungen besonders in bereits von Arbeitskräftemangel betroffenen Bereichen spürbare Auswirkungen haben.“
Gesundheitskrise durch Rückkehr der Geflüchteten
Nur wenige Stunden nach Assads Sturz äußerten deutsche Politiker, dass es Zeit sei, dass viele der seit 2015 aufgenommenen Syrer über eine Rückkehr nachdenken. Doch viele dieser Syrer haben sich in Deutschland etabliert und planen keine Rückkehr. In einem Land mit gravierendem Fachkräftemangel betonen Arbeitgeber und Gewerkschaften die Bedeutung dieser Arbeitskräfte. Ulrich Temps, Geschäftsführer eines Malerbetriebs, sagte: „Es ist völlig unverständlich, dass arbeitende Menschen zurück nach Syrien sollen.“ Von seiner 530-köpfigen Belegschaft hat er 12 Syrer eingestellt. Einer davon ist Mohammed Redatotonji, der im November 2015 nach Deutschland kam. Seine Frau und ihre drei Kinder leben inzwischen in Hannover.
Deutschlands Arbeitsmarkt durch Flüchtlingsabwanderung betroffen
Die Entscheidung Angela Merkels, 2015 über eine Million Geflüchtete aufzunehmen, war von Anfang an umstritten und trug laut einigen Stimmen zum Aufstieg der AfD bei. Deutschland wird voraussichtlich 2024 das schwächste G7-Land sein und zum zweiten Mal in Folge eine schrumpfende Wirtschaft verzeichnen. Seitdem hat Deutschland auch mehr als 1,2 Millionen Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen.