Der deutsche Wahlkampf beginnt mit Fokus auf Lösungen für den Nahen Osten

Der deutsche Wahlkampf beginnt mit Fokus auf Lösungen für den Nahen Osten

Während er offiziell Neuwahlen für den 23. Februar ankündigte, forderte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Parteien auf, „Lösungen“ für die Nahost-Frage und deren Auswirkungen auf Europa zu präsentieren. Mit der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus löste Steinmeier am Freitag den Bundestag auf und eröffnete damit eine zweimonatige Wahlkampfsaison, die von sozialer und wirtschaftlicher Unsicherheit geprägt ist. Umfragen zufolge werden die deutschen Wähler Bundeskanzler Olaf Scholz abwählen und damit dem Anti-Amtsinhaber-Trend folgen, der bereits in den USA, Großbritannien und anderen Demokratien zu beobachten ist.

Wahlkampf in Deutschland beginnt

Seit dem Zusammenbruch der Dreierkoalition von Olaf Scholz im November schien eine vorgezogene Wahl unausweichlich. Die Nachkriegsverfassung Deutschlands erschwert jedoch die Auflösung des Parlaments. Scholz verlor am 16. Dezember absichtlich ein Vertrauensvotum, um die Entscheidung an Steinmeier zu übergeben. „Eine handlungsfähige Regierung und verlässliche Mehrheiten im Parlament sind essenziell für Stabilität in schwierigen Zeiten“, erklärte Steinmeier in seiner Rede. Er rief die Parteien dazu auf, sich auf „die besten Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit“ zu konzentrieren. Dazu zählen die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine, die Wirtschaft, Migration und der Klimawandel. Die jüngsten Proteste, antisemitische und antimuslimische Gewalt sowie die Diskussion über Deutschlands Unterstützung für Israel haben das Land gespalten.

Naher Osten im Mittelpunkt

Der Angriff auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg, bei dem fünf Menschen starben, lenkte die Aufmerksamkeit erneut auf das Thema Migration. Der Verdächtige, ein seit 2006 in Deutschland lebender saudischer Einwanderer, vertrat laut Berichten widersprüchliche Positionen, darunter pro-AfD- und anti-islamische Ansichten. Oppositionsführer Friedrich Merz warnte vor zunehmender Gewalt und Kriminalität durch Migranten. „Wir tolerieren zu viele Menschen in Deutschland, die sich nicht integrieren wollen“, erklärte Merz. Laut Umfragen liegt seine CDU bei über 30 %, während die AfD knapp unter 20 % liegt. Eine Koalition mit der AfD bleibt jedoch politisch ausgeschlossen.

Führungsaufruf zu Lösungen

Die Sozialdemokraten kämpfen darum, ihren dritten Platz vor den Grünen zu halten. Olaf Scholz, der 2021 durch einen späten Umfrageaufschwung gewann, hofft erneut auf ein Comeback. Allerdings bevorzugen nur 11 % der Deutschen ihn als Kanzler. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas forderte einen „fairen und respektvollen Wahlkampf“ und betonte, dass persönliche Angriffe und Diffamierungen vermieden werden müssen.

Diplomatie als Schwerpunkt

Der Sturz der Koalition wurde in Kiew genau beobachtet, da Deutschland einer der wichtigsten Unterstützer der Ukraine ist. Mit über 11 Milliarden Euro Militärhilfe seit Beginn der russischen Invasion gehört Deutschland zu den größten Unterstützern, nach den USA die zweitgrößte Unterstützung weltweit.