Deutsche Juden setzen auf pro-israelische Erfolge im Februar

Deutsche Juden setzen auf pro-israelische Erfolge im Februar

Die Frage war nicht, ob extreme Parteien bei den Neuwahlen in Deutschland nach dem Zusammenbruch der Koalitionsregierung von Kanzler Olaf Scholz im Bundestag gewinnen würden, sondern wie stark sie die traditionellen Parteien der Mitte schwächen würden. Die jüdische Gemeinschaft in Deutschlands, dem bevölkerungsreichsten Land der EU, ist von dieser Frage besonders betroffen. Sigmount Königsberg, Beauftragter für Antisemitismus der Jüdischen Gemeinde in Berlin, kommentierte: „Ich möchte das Klischee des Kanarienvogels in der Kohlemine ungern erneut verwenden.“

Pro-israelische Hoffnungen angesichts von Extremismus

Die abgesetzte Koalition bestand aus der Mitte-Links-SPD unter Scholz, den Grünen und der wirtschaftsliberalen FDP. Die CDU, zusammen mit ihrer Schwesterpartei CSU in Bayern, bleibt ein konservatives Schwergewicht in der deutschen Politik. Eine künftige Regierung wird wahrscheinlich eine Koalition aus der SPD und der CDU sein. Doch der Druck wächst von den politischen Rändern: der linksgerichteten Sahra Wagenknecht Allianz und der rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD). Nur wenige Schritte vom Denkmal für die ermordeten Juden Europas entfernt, das aus über 2.700 Betonstelen besteht, liegt der Bundestag im ehemaligen Reichstagsgebäude.

Februarwahlen und jüdische Sorgen

Vergangene Woche organisierte Chabad ein großes Jugendtreffen am Brandenburger Tor, bei dem rund 500 junge Juden aus ganz Europa zusammenkamen. Trotz erheblicher Polizeipräsenz bleibt fraglich, ob ein solches Treffen in Paris, London oder Amsterdam ohne Zwischenfälle möglich gewesen wäre. Ihr Motto lautete: „Wir schämen uns nicht.“ Trotz der dunklen Geschichte genießt Israel in Deutschland heute mehr politische Unterstützung als in vielen anderen westeuropäischen Ländern. In Frankreich, Spanien und den Niederlanden haben linke Parteien zunehmend anti-israelische Positionen eingenommen, insbesondere nach dem Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023.

Deutsche Juden suchen Stabilität

Antisemitische Gewalt, wie die Angriffe niederländischer muslimischer Jugendlicher auf Maccabi-Tel-Aviv-Fans, wurde von linken Parteien in den Niederlanden verharmlost. In Deutschland hingegen bleibt die Unterstützung für Israel innerhalb der großen Parteien stabil. Die Partei Die Linke spaltete sich kürzlich aufgrund innerer Konflikte über Antisemitismus-Resolutionen.

Extremismus überschattet die Februarwahlen

Während Anti-Zionismus ein Kernpunkt der französischen Linken unter Jean-Luc Mélenchon ist, bleibt die deutsche Linke gespalten. Bundeskanzler Scholz hat sich klar gegen ein Waffenembargo gegen Israel gestellt und betont, dass Israels Premierminister Benjamin Netanjahu in Deutschland nicht festgenommen würde, selbst wenn der Internationale Strafgerichtshof dies verlangen sollte. Die kommenden Wahlen im Februar werden nicht nur Deutschlands Politik prägen, sondern auch die Zukunft der jüdischen Gemeinschaft und ihre Sicherheit im Land beeinflussen.